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Zehn Jahre nachdem Frank Madeo mit der Entdeckung des Spermidin und seinem lebensverlängernden Effekt weltweit für Schlagzeilen sorgte, hat sein Forscherteam nun einen weiteren Durchbruch erzielt:
Der Pflanzenstoff DMC kann die Selbstreinigung der Zellen anregen und so das Leben verlängern.
Für Didac Carmona-Gutierrez vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Universität Graz ist das Zellrecycling, die sogenannte Autophagie, einer der wichtigsten Prozesse im menschlichen Körper, um die Zellen gesund und leistungsfähig zu halten.
In diesem Prozess des „sich selbst Fressens“ werden beschädigte zelluläre Bestandteile wie Proteine und Organellen abgebaut und entfernt. Gleichzeitig wird Rohmaterial zum Aufbau neuer Moleküle produziert. Wird dieser permanente Recyclingprozess im Laufe des Lebens gestört oder beeinträchtigt, lagert sich der zelluläre Müll in der Zelle ab und hindert diese daran, reibungslos zu funktionieren - das wiederum wird mit Demenz, Diabetes, Atherosklerose und auch dem Auftreten von Tumoren in Verbindung gebracht.
Mit 4,4'-Dimethoxychalcone (DMC) haben sie einen weiteren Naturstoff gefunden, welche die Autophagie auslösen und dadurch die Lebensspanne verschiedener Organismen verlängern kann.
Das aus mehr als 40 Forschern bestehende Konsortium stellte aber auch fest, dass DMC einen schützenden Effekt auf das Herzgewebe von Säugetieren hat: So konnte eine permanente Ischämie (verminderter Blutfluss im Herzen) die Herzzellen von Mäusen, die diese Substanz verabreicht bekamen, signifikant weniger schädigen.
Gefunden haben die Grazer Forscher die Substanz in einer Heilpflanze der traditionellen asiatischen Volksmedizin namens Ashitaba. Diese blühende Pflanzenart aus der Karottenfamilie wird mit wissenschaftlichem Namen Angelica keiskei genannt. „Durch das breit aufgestellte Team war es möglich, die positive Wirkung des DMC in einer großen Palette von Organismen zu bestätigen“, hob Carmona-Gutierrez hervor - getestet wurde die Substanz auf ihre Wirkung auf Hefe, Fliegen, Würmer und humane Zellen in Zellkultur.